Die Künstlerin Sonja Müller-Späth hat 10 schnelle Fragen beantwortet. Erfahre mehr über die Künstlerin, was hinter ihrer Risographie "The day after steckt" und was Kunst für sie bedeutet.
1. Was verbindest du mit deinem Druck "The day after"?
Die Bildidee ist entstanden, weil ich in meiner Fotokiste ein altes Bild entdeckt habe, das mich spontan zum Schmunzeln gebracht hat. Darauf ist mein Opa in seinem Garten zu sehen. Er ist damit beschäftigt, irgendwelche Überbleibsel von seinem Rasen zu rechen. Ich finde den Gedanken lustig, dass man seinen Garten „sauber machen“ möchte. Irgendwie „typisch deutsch“, finde ich. Ich mag es, Bruchteile miteinander neu zu verknüpfen. Also habe ich ihn einfach ein „kitschiges“ Herz wegwischen lassen. Quasi Frühjahrsputz in der Liebesbeziehung. Oft lohnt es sich, darauf zu schauen, was noch gepflegt werden sollte und was vielleicht mal überarbeitet werden kann. Das können z.B. alte Erwartungen sein oder Rollenbilder, die der Beziehung gar nicht gerecht werden. Und dort, wo dieser Kram nicht mehr im Weg rumliegt, ist Platz für Neues, das dann dort wachsen kann.
2. Was hat dich zuletzt inspiriert?
Höchstwahrscheinlich Menschen. Was sie tun, womit sie ihre Zeit verbringen, was sie beschäftigt. Ich bin gerne in der Rolle der Beobachterin und im Alltag begegnen mir immer wieder Menschen, die mich auf Ideen bringen und dann in meinen Bildern landen.
3. Was ist Kunst für dich? In 3 Worten!
Vielfältig, inspirierend und (viel) Arbeit.
4. Was ist dein Lieblingsort?
Einen einzigen hier zu nennen fällt mir super schwer. Aber mich faszinieren vor allem Wälder und Berge.
5. Was ist dein persönlicher Inspirationskiller?
Vergleiche anzustellen und anderen gefallen zu wollen.
6. Worüber hast du zuletzt gelacht?
Mich bringt der Podcast „Gut zu Vögeln“ regelmäßig zum Lachen. Besondere Empfehlung hierfür die Folge „Der Gänsegeier“.
7. Welche Eigenschaft sollte ein*e Künstler*in unbedingt haben?
Neugierde, Ausdauer, Freude am Experimentieren, Offenheit, Intuition
8. Worüber sollte mehr gesprochen werden?
Mein persönlicher Eindruck ist, dass dort, wo viel geredet wird, manchmal relativ wenig wertvolles gesagt wird. Ich denke, es würde uns total gut tun, ab und zu statt viel zu sprechen, einander ehrliche Fragen zu stellen und aufmerksam zuzuhören.
9. Was hilft dir dabei, kreativ zu sein?
Um auf Ideen zu kommen, muss ich häufig erstmal irgendwie loslegen und ins Tun kommen. Ganz haptisch mit Pinsel, Farben und Papier zu guter Musik. Beim Umsetzen meiner Ideen benötige ich dann vor allem Ruhe, Zeit und Konzentration. Ganz allgemein hilft es mir eine Routine für das kreativ sein zu haben. Je regelmäßiger ich mich darin übe, desto schneller finde ich meinen Flow. Aber auch Recherche ist für mich ein wichtiges Werkzeug, um kreativ zu sein.
10. Von welchem Projekt träumst du gerade?
Ich würde gerne eine regelmäßige Kolumne für ein Magazin illustrieren z.B. zum Thema Trauer.