Kreative Selbstständigkeit ohne Instagram? Der Selbsttest startet.

"So sehr ich Instagram auch schätze: In den letzten Wochen hat mich diese App (oder mein Umgang damit) auch oft frustriert."

Social Media (um genau zu sein: Instagram) war und ist für den Aufbau meiner kreativen Selbstständigkeit bisher unerlässlich. Ich erreiche dort Kreativlinge, die ohne Instagram niemals ihren Weg zu mir gefunden hätten. Ich kann zeigen, woran ich gerade arbeite und komme in den Austausch mit Kund:innen. Und ich finde dort selbst Inspiration und Ideen, während ich durch den Feed scrolle. Oder? So sehr ich Instagram auch schätze: In den letzten Wochen hat mich diese App (oder mein Umgang damit) auch oft frustriert.

"Ich scrolle durch Beiträge und Reels und speichere, speichere, speichere. Zeit, in der ich Ideen umsetzen könnte, statt virtuell kleine, süße „Merken“-Fähnchen zu platzieren."

Manchmal stelle ich mir das Bild vor, dass Instagram meinen Kopf mit Gerümpel und großen Kartons vollstopft. Überall steht in fahriger Schrift „WICHTIG!!“ oder „UNBEDINGT AUSPROBIEREN“ drauf. Der Stapel namens „EXTREM GUTE IDEEN“ liegt unberührt in der Ecke und wächst unkontrolliert in die Luft. Ich scrolle durch Beiträge und Reels und speichere, speichere, speichere. Zeit, in der ich Ideen umsetzen könnte, statt virtuell kleine, süße „Merken“-Fähnchen zu platzieren. Aber wenn ich aufblicke und meinen Blick durch das Chaos schweifen lasse, dann überfordert mich die Szenerie so sehr, dass ich den Blick lieber wieder auf das Smartphone senke. Und weiter scrolle. Ideen sammle, für später mal.

"Was wäre, wenn ich einfach alles rausschmeißen würde? Keine Kartons mehr, keine Merken-Fähnchen mehr. Nur ich und ganz viel Platz in meinem Kopf. Platz für dicke Bücher, lange Sätze und Filme in voller Länge. Platz für große Projekte statt 20 Sekunden Viralität."

Klar, das ist ein überspitztes Bild. An manchen Tagen gelingt mir die Sache mit dem Medienkonsum ganz gut, da weiß ich abends, was ich geschafft und gestaltet habe. Aber ja, es gibt auch einige Tage, da lebe ich in dieser Rumpelkammer. Und da frage ich mich: Was wäre, wenn ich einfach alles rausschmeißen würde? Keine Kartons mehr, keine Merken-Fähnchen mehr. Nur ich und ganz viel Platz in meinem Kopf. Platz für dicke Bücher, lange Sätze und Filme in voller Länge. Platz für große Projekte statt 20 Sekunden Viralität. Wenn ich mir vorstelle, dass die ganzen Kisten raus wären und Instagram von meinem Handy verbannt ist, dann stellen sich mir ganz viele weitere Fragen:

  • Würde ich mich ohne Instagram ruhiger und gelassener fühlen oder erwischt mich eiskalt the Fear of missing out (Fomo)?
  • Finde ich ohne Instagram zu mehr oder zu weniger Inspiration?
  • Bin ich ohne Instagram-Likes zufriedener oder unzufriedener mit meiner Arbeit?
  • Wird sich die neugewonnene Zeit auch nach „mehr Zeit“ anfühlen?
  • Fühle ich mich ohne Instagram besser, irgendwie gesünder?
  • Und würde meine Aufmerksamkeitsspanne wieder steigen?

Das sind Fragen, die mich privat gerade sehr beschäftigen. Es wäre so einfach, die Antworten im Selbsttest herauszufinden und Instagram zu löschen – wäre da nicht mein kleines Unternehmen. Doch damit gehen weitere Fragen einher, die mir auch ein bisschen Angst machen:

  • Wie abhängig ist mein Kreativ-Business von Instagram?
  • Erhalte ich ohne aktive Instagram Nutzung weniger Anfragen und weniger Bestellungen?
  • Wie sieht mein Arbeitsalltag aus, wenn ich nicht an Social Media denken muss?
  • Fühle ich mich dadurch motivierter oder unmotivierter? Produktiver oder unproduktiver?

So sehr mir diese Fragen auch Bauchgrummeln bereiten, die Neugier ist so groß, dass ich den Selbsttest wagen möchte. Vom 02.07.2024 bis zum 31.07.2024 fliegt Instagram vom Smartphone. Nachrichten, die auf Instagram eingehen, werde ich am Desktop weiterhin beantworten, um für Kund:innen erreichbar zu bleiben. Ansonsten gilt: Kein Posten und kein Konsumieren von Content.

"Auch wenn Instagram vorerst weichen muss, die Freude am Austausch mit euch bleibt! Deshalb möchte den Monat auch nutzen, um andere Kommunikationsformen zu entdecken."

Ob ich währenddessen Antworten finde? Das erfahrt ihr im Newsletter. Denn auch wenn Instagram vorerst weichen muss, die Freude am Austausch mit euch bleibt. Deshalb möchte den Monat auch nutzen, um andere Kommunikationsformen zu entdecken. Im Newsletter gibt´s deshalb ab sofort wöchentliche Updates, Inspiration aus den Workshops und Schulterblicke zu meinen aktuellen Projekten. Anmelden könnt ihr euch direkt am Ende dieser Seite (unter der Kommentarspalte).

Ich danke dir fürs Lesen! :)

Bis bald!

 

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